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Dezember 11, 2020

3. Gemeinsames Sein beim 3. Yogaleicht-Meditationskurs

tadâ drastuh svarûpe `vasthânam || 1.3 ||

Dann ruht und verweilt der Seher in seiner eigenen (wahren) Natur.

Gestern durften wir uns zum dritten Mal treffen zum gemeinsamen Sein beim dritten Yogaleicht-Meditationskurs. Es ist wunderbar, wie viele von euch sich immer wieder Zeit schenken für stille Momente des Seins und des Miteinanders in unserem Meditationskreis.

Gerne blogge ich das Gehörte und Geübte der gestrigen Meditation auch heute wieder. So kannst du es nochmals verinnerlichen und für dich Daheim wiederholen. Falls du dieses Mal nicht dabei sein konntest, bekommst du so die Möglichkeit das Verpasste nachzuholen und einfach zu Hause für dich selbständig üben.

 

Jedes Mal zur Erinnerung:

Wir dürfen uns jedesmal völlig erwartungsfrei auf das Meditieren entspannt einlassen. Einfach die einleitenden Worte aufnehmen und die Übung als weiteres Lernfeld nutzen, um dem Sein in Stille im eigenen Rhythmus zu begegnen. 

 

Empfange jetzt ein paar einleitende Worte:

Von diesen Erfahrungen in der Stille wird praktisch in jeder Kultur, zu allen Zeiten und überall auf der Erde berichtet und es wird auch sehr viel darüber geschrieben. Die Erfahrungen selber, darf aber jeder für sich während dem Praktizieren machen, nur so bekommen dann die Worte auch einen Sinn und ihre Wirkung. Das Entscheidende und Berührende ist, dass die Erfahrungen mit der Zeit auch etwas im eigenen Leben verändern werden. Es wird ein Sinn-Zusammenhang hergestellt, ein Gefühl von Urvertrauen im Sinn von der Ausrichtung auf gesunderhaltenden Faktoren – die sogenannte Saltuogenese – wird gestärkt und neue Potenziale in uns werden geöffnet.

 

Nun bekommst du den dritten Vers aus dem ersten Kapitel des Yoga Sutra mit auf deinen Weg:

tadâ drastuh svarûpe `vasthânam || 1.3 ||

–> Was übersetzt bedeutet: Dann ruht und verweilt der Seher in seiner eigenen (wahren) Natur.

Wörtlich übersetzt heisst: Tada, tadâ –> dann, in diesem Zustand, Drastuh, Drashtri  –> Seher, erkennendes Bewusstsein, Svarupa, Svarûpe –> eigene Natur, wahres Wesen, Avasthanam, avasthânam –> ruhen in, erkennen.

Wenn durchs Üben von Meditation der sogenannte Affengeist, welcher meistens wild kreist und von Ast zu Ast springt, und die auch damit ausgelösten Gefühle, zur Ruhe gekommen sind, dann wird es möglich in einen neuen Bereich von unserem Bewusstsein einzutreten.

Wir erleben Stille, Weite, Freiheit und inneren Frieden. Wir sind bei uns selbst, fühlen uns sicher und zuhause. So erleben wir in der Tiefe immer mehr, wer wir eigentlich sind. Wir verbinden uns mit der Quelle des Glücks, mit dem ewigen Licht in unserem Inneren.

 

Also: Dann ruht und verweilt der Seher in seiner eigenen (wahren) Natur.

In diesem Zustand in dem wir eine innere Einheit fühlen, sind wir offener und mutiger unserer Herzensstimme und Intuition zu vertrauen und auch neue Wege zu gehen. Der Geist wird leicht und klar, was uns wiederum hilft uns auf das Wesentliche im Leben zu fokussieren. Wenn der Kreislauf von den unendlichen Gedanken und Gefühlen zur Ruhe kommt, entspannt sich auch unser Nervensystem tiefergehend. Das bedeutet wiederum Segen für unsere Gesundheit, denn das löst jeglichen Stress auf. Gerade in der heutigen vielbeschäftigten Welt, wo wir Menschen dauernd einer Informationsüberflutung ausgesetzt sind, bekommen solche Erfahrungen in der Stille eine ganz besondere Bedeutung. Es ist eine Erfahrung, die wir nicht erzeugen können. Sie stellt sich automatisch ein, wenn durchs Üben die innere Bereitschaft dazu einfach plötzlich vorhanden ist. Das Üben ist eine gute Vorbereitung, aber es dann einfach auch geschehen zu lassen, geht über das Üben hinaus. Es entsteht einfach dieser Raum vom friedvollen Sein. Dieser Raum ermöglicht einem mehr Freiheit im Handeln ohne den weitverbreiteten Druck und Stress, welcher heute so viel von uns Menschen täglich fest im Griff hat.

 

Das Yoga-Sutra von heute passt auch wunderbar in die Adventszeit und wie der Zufall es wollte ist auch das heutige Adventskalender-Türli vom kleinen Yogi so passend zu unserer Lichtmeditation.

Die Adventszeit ist doch eine Zeit, in der wir uns alle möglichst viele solche Moment wünschen, wo wir uns unserer Quelle vom Glück in unserem Innern zuwenden möchten. Es ist eine Zeit, um still zu werden und eine Zeit die uns auch wieder aufzeigen möge, was wesentlich ist. Die Adventszeit eine besonders lichtvolle und besinnliche Zeit, welche uns alle hoffentlich an die Werte des Friedens und an die bedingungslosen Liebe erinnert.

Deshalb möchte ich heute jetzt eine Lichtmeditation mit euch zusammen praktizieren. Es geht, um das Licht, das uns alle auf der ganzen Welt und darüber hinaus miteinander verbindet, die Quelle vom Glück in unserem Inneren, es ist unser leuchtender Juwel, das kostbare ewige Licht in unserm Wesenskern.

 

Somit beginnen wir jetzt gemeinsam mit dem Üben:

Ich habe zuerst wieder das Aufrichten im Sitzen angeleitet, was du dir auch selbständig anleiten kannst, wenn du zuhause übst. Erinnere dich dabei an das Yoga-Stura «sthira sukham asanam» was übersezt heisst: Die Körperhaltung möge bequem und stabil sein oder der Sitz ist fest und leicht. Auch das ist wie vieles eine Übungssache und ein Geschehenlassen, bleib auch dabei mit dir ganz liebevoll und geduldig.

 

Jetzt erkläre ich die Meditation-Übung von heute:

Gehe, sobald dein Sitz stabil eingerichtet ist, in deinen eigenen Körper-Tempel hinein. Stelle dir vor wie du die Tempeltüre öffnest und schliesse hinter dir die Tempeltüre wieder ganz bewusst. Du darfst dich jetzt in diesem geschützten Raum in dir selber einfach niederlassen. Ein Ort des Schutzes und der Geborgenheit in dir. Nimm mit deinem Atem Kontakt auf und atme jetzt 3x ganz tief ein und lang aus, um dich in dir zu zentrieren. Jetzt nimm mit deinem inneren Licht in deinem Wesenskern Kontakt auf und fange an dir dein inneres Licht vorzustellen. Vielleicht wird deine Aufmerksamkeit in ein bestimmtes Körperteil gelenkt, wo du das innere Licht besonders gut wahrnehmen kannst. Vielleicht spürst du ein sanftes Strahlen oder ein wärmendes Gefühl darf sich in dir ausbreiten. Oder es ist eine besondere Energie spürbar oder eine lichtvolle Ruhe, darf von Moment zu Moment entstehen.

Versuch einfach so gut wie möglich dabei zu bleiben dieses Licht in dir wahrzunehmen. Beobachte wie sich das Licht in deinem Körper immer mehr ausbreiten darf. Wie du in diesem Licht erstrahlst und wie es mit der Zeit auch über dich hinaus strahlt, und nicht nur dich erwärmt sondern auch andere um dich herum erhellt.

Es kann geschehen, oder es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass du mit deiner Aufmerksamkeit abschweifen wirst. Das ist ausdrücklich erlaubt, du musst dich nicht zu stark konzentrieren. Erlaube dir, deinen Körperwahrnehmungen, oder deinen Gedanken und deinen Gefühlen liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken. Kehre einfach dann zurück, wenn du dich wieder an dein inneres Licht erinnerst oder das angenehme warme und strahlende Gefühl wahrnimmst. So entsteht durch das mehrmalige Abschweifen eine Pendelbewegung, welche dich schrittweise in die stilleren Bereiche zu deinem inneren Glück führt.

–> Das ist alles was es jetzt eine gutem Moment zu üben gibt.

Richte also jetzt deine ganze Aufmerksamkeit auf dein inneres Licht. Nimm die lichtvolle Kostbarkeit in deinem Wesenskern wahr und versuche zu beobachten und zu spüren, wie das innere Licht sich ausbreitet in deinem ganze Körper und darüber hinaus. Wie es strahlt, wie es dich wärmt und friedvoll entspannt. Versuche einfach so gut wie möglich achtsam dabei zu bleiben. Wenn du abschweifst, nimm liebevoll wahr was ist, bis du dich wieder achtsam an dein inneres kostbares Licht erinnerst.

Bei dem gestrigen gemeinsamen Sein im edlen Schweigen, haben wir , die Übung in der Gruppe gute 15 Minuten praktiziert. Abschliessend dann noch wie gewohnt eine kurze Endentspannung genossen und uns dann im edlen Schweigen erfüllt und sanft strahlend wieder auf den Heimweg begeben.

Möge dir dieser Yogaleicht-Blogbeitrag erneut helfen bei der Verinnerlichung, was wir gestern gemeinsam geübt haben. Vielleicht möchtest du diesen Yogaleicht-Impuls auch nutzen dir in der Advents- oder Weihnachtszeit noch mehrmals eine Lichtmeditation zu schenken. 

 

Ich freue mich auf dich und das vierte gemeinsame Sein von diesem Meditationskurs bei Yogaleicht, hier das nächste Datum: Donnerstag 21. Januar 2021 von 17.00-17.45 Uhr.

 

Nutze diese nächste Gelegenheit im neuen Jahr, um das Meditieren zu vertiefen oder neu auszuprobieren. Es braucht keine Vorkenntnisse. Jede Lektion ist in sich abgeschlossen, du darfst dir auch einfach einzelne Meditationsimpulse abholen oder nur einmal unverbindlich Meditationsluft schnuppern.

 

Melde dich einfach an bei mir, wenn du dabei sein möchtest. Ich freue mich auf jede Begegnung im edlen Schweigen mit dir.

Namasté Corinne

 

Quellenangabe: Inspiriert aus der Lektüre von Yoga Sutra – Der Yogaleitfaden des Patanjali (von H. Maldoner) und vom Praxisbuch – Meditation ist das Herz des Yoga (von Remo Rittiner und Martin Mittwede)

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Corinne Hertzog


Dipl. Yogalehrerin SYV / EYU