Prana und Atem
Heute befassen wir uns damit wie unsere Atmung und die Prana zusammenhängen. Die wichtigste Form der pranischen Aktivität ist der Atem. Wir können mit Pranayama lernen subtil auf unseren Körper und Geist Einfluss zu nehmen.
Pranayama heisst übersetzt «die Ausdehnung der Lebenskraft». Prana ist die Lebenskraft und Ayama also die Expansion. Die fünf Pranas sind bei der Atmung auch in verschiedene Zuständigkeitsgebiete aufgeteilt. Beim Pranayama geht es darum Prana und Apana zu harmonisieren. Dabei ist es jedoch immer wichtig alle fünf Pranas zu berücksichtigen.
Prana ist für die Einatmung verantwortlich. Samana und Vayana sind mit demAnhalten des Atems, mit der Kontraktion und der Expansion, verbunden. Samana ist unsere Anfangsphase des Atemanhaltens und verdichtet die Luft in den Lungen, das heisst das Lungengewebe nimmt Sauerstoff auf. Vyana ist dann für die zweite Phase zuständig, wo der Sauerstoff ins Blut gelangt und so in den ganzen Körper verteilt wird.
Udana und Apana sind beide mit der Ausatmung verbunden und zwar für den Ausdruck und die Ausstossung zuständig. Udana ist das erste Stadium beim Ausatmen, dabei entsteht positive Energie, welche uns das Sprechen ermöglicht. Apana ist das zweite Stadium unserer Ausatmung, bei dem überflüssige Luft und Kohlendioxid ausgestossen werden.
Es ist also möglich mit gezielten Atemübungen die Harmonie bei allen fünf Parnas wieder herzustellen. So lehrt uns der Yoga, wie wir tiefere Kräfte freisetzen können, wenn wir unsere Prana meistern. Wir Menschen streben, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, alle im Leben nach Prana. Prana ist die Freude bringende Energie, sei es beim Essen, beim Sex, beim Laufen, im Kino, beim Skifahren oder beim Tanzen. Gemeint ist damit die Energie bei jeder Aktivität der Sinnes- und Bewegungsorgane. Weil wir aber unsere Prana oft nicht im Griff haben, bleibt es bei solchen weltlichen Freuden, die begrenzt sind und uns schliesslich erschöpfen.
Sobald wir aber lernen unsere Prana zu meistern, brauchen wir nicht mehr ständig so viele äussere Freuden. Durch das Üben, können wir mit der Zeit immer besser den Geist und die Sinne beherrschen und werden mit diesen Kräften unseren Körper und unseren Geist heilen. Pranayama kann den Geist in einen Zustand grosser Schnelligkeit (Prana), unendlicher Ausdehnung (Vyana), endlosen Aufsteigens (Udana), unerschütterlicher Ruhe (Samana) und unermüdlicher Ausdauer (Apana) versetzen. So lernt ein Yogi auf den Wellen des Prana zu reiten und dabei Glückseligkeit zu empfinden.
(Quellenangabe: Das Buch «Yoga und Ayurveda» von Dr. David Frawley)