Die 5 Kleshas: Das vierte ist Dvesha, was übersetzt Abneigung oder Vermeidenwollen bedeutet.
Dvesha heisst das vierte Klesha, und damit gemeint ist das Gegenteil von Raga. Es ist unsere Abneigung oder das Vermeidenwollen.
Damit gemeint ist auch die Ablehnung und die Angst vor Veränderungen oder vor dem Unbekannten. Dvesha wird ebenfalls aktiviert, wenn etwas nicht bleibt wie wir es haben wollen und wir es unbedingt aber so bewahren möchten.
Oder wenn wir einmal negative Erfahrungen gemacht haben an einem Ort und in einer bestimmten Situation, und uns das nächste Mal am selben Ort oder in einer ähnlichen Situation gerade wieder mit dem Geschehenen der ersten Erfahrung identifizieren. Dann ist es auch eine Form von Dvesha, wenn wir uns nicht neu auf das Ganze einlassen können.
Jedoch nicht alles was wir versuchen zu vermeiden, muss gleich Dvesha sein, sondern es kann auch sein, dass wir etwas nur aus Vorsicht oder zu unserer Sicherheit ablehnen.
Für uns alle ist der Kontakt mit diesem Klesha trotzdem unumgänglich. Wir Menschen reagieren sofort mit Abneigung auf die ersten Anzeichen des Alterungsprozesses oder auch wenn uns auf unserem Weg krankheitsbedingte Einschränkungen treffen.
Obwohl wir alle wissen, dass sich weder Leid, Krankheit noch Alter vermeiden lässt, ist es doch immer wieder erstaunlich, wie viel Energie wir aufwenden können, um unvermeidliches und unangenehmes irgendwie zu verhindern.
Es gilt immer wieder zu erkennen, dass dies ganz einfach auch Bestandteile von unserm Leben sind. Es geht um das Dunkle oder den Schatten auf dem Weg. Sind wir uns doch gerade jetzt wieder einmal so richtig bewusst, dass es ohne Licht auch diese Schatten nicht gäbe. Licht und Dunkel gehören einfach immer zusammen.
Möchte ich das Dunkle vermeiden so vermeide ich auch das Licht. So werde ich nie vollkommen «Ja» sagen können zum Leben. Verinnerlichen wir uns also nochmals das Yogaleicht-Zitat von unserer ersten Yogalektion zum Thema Kleshas und warum uns der Yoga auf unserem Weg helfen kann.
Yoga lehrt uns zu vermeiden was nicht ertragen werden muss und zu ertragen was nicht vermieden werden kann.
Mit dieser Einsicht verbrauchen wir nicht, durch unnötiges Vermeidenwollen, unsere wertvolle Energie, sondern wir werden automatisch mehr Leichtigkeit erleben.
Hier kannst du dir die geistige Nahrung von heute ausdrucken:
☞ 4. Dvesha-Abneigung-Vermeidenwollen
Namasté Corinne
Quellenangabe: Inspiriert aus der Lektüre von Yoga Kraft für die Seele (von A. Trökes) und von den Yoga Sutra- Der Yogaleitfaden des Patanjali (von H. Maldoner)