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Februar 17, 2023

5. Gemeinsames Meditieren beim 4. Yogaleicht-Meditationskurs

Erlebe Stille und erfahre, wie Frieden in deinem Inneren beginnt

Diese Woche durften wir bereits zum fünften gemeinsamen Sein bei Yogaleicht zusammenkommen. Ich danke allen Teilnehmenden für die friedvollen gemeinsamen Momente in unserem Meditationskreis.

Erlebe Stille und erfahre, wie Frieden in deinem Inneren beginnt. Auch diesen Monat durften wir uns miteinander wieder auf diese Erfahrung einfach einlassen und geduldig üben. Ich habe uns dazu das fünfte Geheimnis mitgebracht.

Hier für euch wieder das Gehörte und Geübte zum Nachlesen und zum Verinnerlichen.

Als erstes habe ich diesen Text zum fünftem Geheimnis vorgelesen:

»Das Mitgefühl»

Es gibt kein anderes Tor, durch das ihr so sicher zu Glückseligkeit und zu vollkommener Freiheit im Geiste gelangen könnt, als das Tor in euren eigenen Herzen. Sicherlich: Wunderbar ist es Ruhe in sich selbst zu finden, kostbar ist es, Gelassenheit zu erlangen, gut ist es, sich dem Fluss des Lebens anzuvertrauen, nützlich und wirkungsvoll ist es, behutsam mit der Lebensenergie umzugehen — nichts aber ist so mächtig wie die Liebe, und nichts ist so heilsam wie sie. Folg ihr einzig und allein der Kraft dieser Liebe, so werdet ihr euren Weg gewiss nie verfehlen. Alle spirituellen Anstrengungen, alle Regeln und Gelübde vermögen nur einen einzigen Bruchteil dessen, was die Güte vermag. Die Güte, die von Herzen kommt , übertrifft alles — sie leuchtet, sie glänzt, sie strahlt. Durch Achtsamkeit verbindet ihr euch mit euch selbst und schafft Harmonie in eurem Inneren. Durch Liebe verbindet ihr euch mit allen Wesen und schafft Harmonie in der Welt.

Was aber ist diese Liebe — die Liebe, die der Sonne gleich nach dem grossen Regen die dunklen Wolken vertreibt und alles erstrahlen lässt? Es ist nicht die Liebe der Verliebten. Es ist nicht die Liebe zu den Dingen, nicht die Liebe zu einer Heimat. Die Liebe, von der ich euch berichte, ist keine exklusive Liebe — es ist die universelle Liebe die alles umfasst und nichts und niemanden ausschliesst. Nur diese Liebe, diese Güte ermöglicht es euch, anderen aus ganzem Herzen zu begegnen und innerlich mit ihnen verbunden zu sein. Sie ermöglicht es euch, fremdes Leiden zu erkennen, und sie nährt in euch den Wunsch, dieses Leiden zu lindern.

Wenn ihr einmal die Verbundenheit mit euch selbst verloren habt, wenn ihr die Verbundenheit mit anderen verloren habt, wenn ihr einsam seid, von Sorgen und Ängsten geplagt und euren Weg verloren habt, dann erinnert euch an die Kraft in eurem Inneren, an die Güte in euren Herzen. Vergesst den rettenden Ausweg nicht.

Wo aber könnt ihr beginnen, diese Güte strahlen und die Kraft des Mitgefühls wachsen zu lassen? Bei euch selbst könnt ihr damit beginnen. Bei euch selbst müsst ihr beginnen. Nehmt euch selbst in Liebe an. Tadelt euch nicht wegen eurer Mängel und Fehler. Jedes Wesen hat sie und ist doch gerade deshalb wert, geliebt und angenommen zu werden. Liebt euch selbst, seid freundlich zu euch selbst, achtet gut auf euch, denn ihr seid die Erde, der Boden, der wohl bereitet sein muss, damit eines Tages wundervolle Blumen darauf wachsen können. Habt ihr erst Mitgefühl für euch selbst entwickelt, so könnt ihr auch euer Herz für andere öffnen — zunächst für eure Nächsten, eure Freunde und schliesslich auch für alle Lebewesen.

Wenn ihr den Weg des Herzens gehen wollt, so fragt nicht euren Kopf um Rat. Niemals wird Denken zu Frieden führen. Es sind die Gedanken, die Sorgen, Zweifel und Unzufriedenheit nähren — die Gedanken, die zu endlosen Verstrickungen und zu Unfreiheit führen. Denkend tretet ihr mit anderen in Wettbewerb. Denkend streitet ihre euch mit ihnen, sondert euch von ihnen und der Welt ab.

Wollt ihr den Schatz der Güte finden, so lasst das Denken los. Lacht, tanzt, spürt, atmet, liebt. Bleibt allezeit offen und zugewandt. Begegnet jedem mitfühlend und wohlwollend. Bleibt liebevoll unter denen, die lieblos sind. Bleibt friedvoll unter denen, die sich der Gewalt hingeben.

Einfache Wege gibt es, um euer Mitgefühl zu kultivieren: Erwartet nicht zu viel von anderen. Hört ihnen achtsam zu. Bleibt freundlich. Helft, wo immer ihr könnt, aber versucht nicht, andere zu kontrollieren — lasst sie sein, wie sie sind. Bringt Sanftmut durch eure Worte zum Ausdruck. Tragt Güte durch das Strahlen eurer Augen in die Welt.

So, wie eine Mutter ihr kleines Kind behütet und schützt, so solltet ihr alle Wesen behüten und schützen und ihnen eure bedingungslose Liebe zuteilwerden lassen. Kommt zur Ruhe. Verbindet euch mit euren Herzen und lasst eure Güte in die Erde strahlen. Lasst sie in den Himmel und schliesslich in aller vier Himmelsrichtungen strahlen. Was immer ihr aussendet, werdet ihr empfangen. Sorgt dafür, dass es anderen gut geht. Begegnet allen Menschen, allen Tieren, ja sogar jedem Baum, jeder Blume mit offenem Herzen.

Geht ihr beharrlich diesen Weg, so wird die Welt geheilt und ihr werdet grosses Glück und tiefe Liebe erfahren. 

Nach einem Moment Stille, um den Text auf sich wirken zu lassen, war es Zeit mit dem Praktizieren zu beginnen. Zuerst richteten wir unter meiner Anleitung nochmals die Sitzhaltung auf. Im Anschluss führte ich durch die zwei Meditations-Übungen. Hier für dich jetzt nochmals die zwei Übungen als Erinnerung und fürs Anwenden zu Hause.

MEDITATION: Ebenso wie ich

Diese folgende Reflexion hilft dir, dich mit anderen und der Welt friedvoll zu verbinden. Oft vergessen wir doch alle, dass die so scheinbar verschiedenen Lebewesen in Wahrheit doch einfach wie eine grosse Familie sind. Denn auch wenn es so aussieht, dass wir alle unterschiedlich sind und jeder von uns seine Fehler und Schwächen hat, so teilen wir aber doch alle auch die gleichen Nöte und folgen der gleichen Sehnsucht. Sobald dir das bewusst wird, dass es eigentlich so etwas wie Fremde gar nicht gibt, dann bist du bereit und kannst dein Mitgefühl erblühen lassen.

* Lasse deinen Atem zur Ruhe kommen, atme tief ein und lang aus, ein paar Mal in deinem Rhythmus.

* Stelle dir jetzt jemanden vor, mit dem du Schwierigkeiten hast oder mit dem dir das Zusammenleben schwerfällt. Hole dir diese Person vor dein inneres Auge. Lächle dieser Person jetzt innerlich zu und mache dir folgendes bewusst.

–> Ebenso wie ich möchte auch die Person letztlich nur eines: glücklich sein.

–> Ebenso wie ich ist auch er oder sie dem Leiden unterworfen und hat mit Krankheiten, Verlust und Misserfolgen zu kämpfen. Und auch genau wie ich ist er oder sie auch dem Altern und dem Tode unterworfen.

–> Ebeso wie ich ist die Person nicht perfekt. Gier, Hass und Täuschung machen auch ihr das Leben schwer und hinderen sie immer wieder daran Zufriedenheit und Freude zu erleben.

–> Ebenso wie ich sehnt er oder sie sich danach, geliebt zu werden und geborgen zu sein.

–> Ebenso wie ich ist die Person manchmal enttäuscht oder verärgert, und genau wie ich leidet sie zwischendurch unter Sorgen, Selbstzweifeln, Depressionen oder an Ängsten.

–> Ebenso wie ich hat er oder sie Träume, von denen die meisten nicht in Erfüllung gehen werden.

–> Ebenso wie ich selbst verdient er oder sie Mitgefühl und Verständnis.

Für diese meditative Reflexion reichen mit etwas Übung ein paar wenige Minuten, damit du dir wieder bewusst machen kannst, dass andere Menschen bei weitem nicht so fremd sind, wie du vielleicht, gerade bei Personen meinst, die dir nicht so sympathisch sind, oder welche du innerlich ablehnst und du es eher schwierig findest mit ihnen in Kontakt zu kommen.

Je öfter du geduldig diese meditative Reflexion oder andere Güte-Meditationen praktizierst, desto mehr erfährst du Mitgefühl und dass wir alle eins sind und lebst und empfängst immer mehr die bedingungslose Liebe.

Hier für dich nun die zweite angeleitet Meditation für deine Übungspraxis zu Hause:

MEDITATION: Liebe in die Welt strahlen

Diese Meditation über die liebende Güte (oder au ch Metta-Meditation genannt) verbindet dich mit allen, die dich auf deinem Weg begleiten, darüberhinaus aber auch mit allen Lebewesen, egal ob nah oder fern, gross oder klein, sichtbar oder unsichtbar, Freund oder Feind.

* Bringe deine Aufmerksamkeit in deinen Herzraum, wenn es dir hilft, lege deine Hände dazu einen Moment sanft auf dein Herz, lächle innerlich deinem Herzen zu.

* Atme jetzt mehrmals tief ein und langsam aus. Schenke dir selber dein Mitgefühl in dem du mehrmals innerlich folgende Sätze langsam im Stillen wiederholst:

–> Möge ich glücklich und geborgen sein.

–> Möge ich friedvoll und frei sein.

Versuche dabei nicht ein bestimmtes Gefühl zu erzwingen. Dein Wille braucht die Übung nicht, sondern einzig deine Vorstellungskraft. Wenn du möchtest kannst du dir dazu auch eine strahlende Sonne in deiner Brust vorstellen, um die Wärme vom Mitgefühl in deinem Herzen zu wecken.

* Dann gehst du den nächsten Schritt und sendest deine Güte an jemanden, der dir nahe steht. Stell dir die Person vor und wiederhole wieder mehrmals die folgenden Sätze:

–> Mögest du glücklich und geborgen sein.

–> Mögest du friedvol und frei sein.

* Als nächstes sendest du dein Mitgefühl an jemanden, den du nur flüchtig kennst und dem gegenüber du weder besondere Zuneigung hast, und der dir aber auch nicht unsympathisch ist. Stell ihn dir oder sie bildlich vor und wiederhole einige Male die Sätze:

–> Mögest du glücklich und geborgen sein.

–> Mögest du friedvol und frei sein.

* Jetzt lässt du dein Mitgefühl auch zu jemandem fliessen, der dir nicht sympathisch ist und mit dem du vielleicht sogar Schwierigkeiten hast. Lass deinen Atem dabei ruhig fliessen und bleibe mit deinem Herz verbunden und wiederhole innerlich langsam und sanft die Sätze:

–> Mögest du glücklich und geborgen sein.

–> Mögest du friedvol und frei sein.

* Und jetzt verbindest du dich innerlich mit allen Lebewesen. Mach dir dabei wieder bewusst, dass wir alle miteinander verbunden sind, auch wenn wir das meistens nicht spüren. Wiederhole innerlich wieder die folgenden Sätze:

–>Mögen alle Wesen glücklich und geborgen sein.

–>Mögen alle Wesen friedvoll und frei sein.

Lass diene Güte und dein Mitgefühl in die Welt hinaus strahlen. Falls du die Liebe in deinem Herz am Anfang noch nicht so spüren kannst, ist das ganz normal. Bemühe dich nicht zu sehr. Es genügt, dass du die Herzmeditation regelmässig ein paar Minuten lang übst, denn sie wirkt auf einen tieferen Ebene, und zwar unabhängig davon, ob du das Gefühl dabei hast, dass es »funktioniert» oder nicht.

Wiederhole diese Übung immer wieder Mal für dich zu Hause im Stillen und empfange und verteile dabei dein Mitgefühl, so wirst du auch im Alltag immer mehr Mitgefühl und von dieser bedingungslose Liebe empfangen.

Das waren die beiden Übungen, die wir gemeinsam praktiziert haben zum fünften Geheimnis. Bei beiden Übungen ist das Meditationsobjekt das Mitgefühl und die bedingungslose Liebe zu allen Wesen sowie auch zu dir selber. Denn wir alle sind eins und jeder ist ein wertvoller Teil vom grossen Ganzen.

Möge dir auch dieser Yogaleicht-Blogbeitrag dir eine Unterstützung sein, um das fünfte Geheimnis »Das Mitgefühl» weiter zu praktizieren und zu erfahren.

Ich danke dir weiter für dein Vertrauen und ich freue mich auf den nächsten gemeinsamen friedvollen Moment in Meditation:

Am Donnerstag den 16. März 2023 um 17.00 Uhr findet das nächste gemeinsame Sein statt.

Nutze diese letzte Gelegenheit von diesem vierten yogaleichten Meditationskurs, um das Meditieren weiter zu vertiefen oder es einfach neu auszuprobieren. Es braucht keine Vorkenntnisse. Jede Lektion ist in sich abgeschlossen, du darfst dir also auch einzelne Meditationsimpulse abholen oder nur einmal unverbindlich Meditationsluft schnuppern.

Melde dich an bei mir, sobald wie möglich, wenn du im März noch dabei sein möchtest.

Ich freue mich auf die letzte Begegnung im edlen Schweigen mit dir in dieser Meditationsrunde und auch in Zukunft dann beim nächsten Meditationskurs bei Yoaleicht.

Namasté Corinne

Quellenangabe: Inspiriert aus der Lektüre von »Das Geheimnis der Buddha Katze», von Aljoscha Long und Ronald Schweppe.

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Corinne Hertzog


Dipl. Yogalehrerin SYV / EYU