Ehre die Gefühle
Letzte Woche haben wir bereits einiges zu unseren drei Haupt-Körperschlösser erfahren und wie wir sie anwenden beim Yoga praktizieren.
Ich habe euch ein Blatt dazu abgegeben:
☞ Die drei Haupt-Körperschlösser
Jetzt werde ich euch noch mehr zu deren spezifischen Wirkung mit auf den Weg geben:
Wie wirken die Körperschlösser, die Bandhas?
Zuerst zur körperlichen Wirkung der drei Bandhas, sie unterstützen die Aufrichtung sowie die Dehnung der Wirbelsäule und sie fördern die Rumpfstabilität und stärken unsere Körpermitte.
Mula Bandha schenkt der Lendenwirbelsäule Stabilität. Es hilft Fehlhaltungen im unteren Rücken zu vermeiden, oder verhindert, dass das Becken weniger nach hinten kippt und ein Hohlkreuz entstehen kann.
Uddiyana Bandha regt das Verdauungsfeuer (Agni) an und massiert die Bauchorgane. Es unterstützt unseren ganzen Rücken mit einer positiven und aufstrebenden Energie und die befreit uns von Anspannungen und Trägheit. Wir lernen unseren wichtigsten Atemmuskel, das Zwerchfell, bewusster wahrzunehmen.
Uddiyana Bandha und vor allem auch Mula Bandha dienen unserem Körper ebenfalls mit einer wertvollen Schutzfunktion. Sie schützen den Beckenboden und die Bauchdecke vor zu hohem Druck. Es werden vor allem die Organe des kleinen Beckens, wie zum Beispiel die Blase, vor dem Absenken bewahrt.
Jalandhara Bandha wird hauptsächlich bei Atemübungen eingesetzt. Es wirkt auf den Energiestrom zwischen dem Herzen und dem Gehirn regulierend. Es trägt zu einer ausgewogenen Schilddrüsenfunktion bei und hat so eine regulierende Wirkung auf unseren Stoffwechsel.
Mit dem Maha Bandha, werden unsere Gefässe vor zu grossem Druck geschützt, während dem Praktizieren des Atemrückhaltes mit den vollen Lungen.
Nun erfahren wir noch etwas zu den psychischen Wirkungen der drei Haupt-Bandhas. Die verbesserte Rumpfstabilität und die gekräftigte Körpermitte, schenken uns mehr Energie und das gibt uns ein besseres Lebensgefühl.
Bei den Bandhas handelt es sich um ganz komplexe Kontraktionen, dies steigert unsere Konzentrationsfähigkeit, sowie das Körperbewusstsein und das eigene Körperbild wird erweitert. Mit den Bandhas nehmen wir Einfluss auf die Stärkung der Tatkraft oder um unser vegetatives Nervensystem ganz einfach zu beruhigen.
Soviel für den Moment zu den drei Bandhas.
Hier nun für dich noch die geistige Nahrung von heute:
Ehre die Gefühle — auch die eher negativen…
Negative Gefühle, Emotionen und Empfindungen sind unangenehm und schwer auszuhalten, aber sie alle haben ihren Sinn. Angst schützt, Trauer hilft beim Loslassen, Wut verteidigt, Reue ist die Basis für Wiedergutmachung, Ekel hemmt, Neid lässt dich deine eigenen Stärken erkennen.
Begrüsse alle deine Gefühle. Beobachte aber bewerte nicht. Je mehr du fühlst, desto mehr kannst du bewirken.
Inspiriert aus dem Kartenset Kintsugi » Die Kunst deine Risse mit Gold zu füllen» von Sandy Taikyu Kuhn Shimu
Lass nun diese geistige Nahrung einfach noch etwas auf dich wirken.
Namasté, Corinne