Erlebe Stille und erfahre, wie Frieden in deinem Inneren beginnt
Es ist wunderbar, denn diese Woche durften wir uns bei Yogaleicht wieder zum gemeinsamen Sein im edlen Schweigen begegnen. Dies war das 4. Gemeinsame Meditieren dieses Meditationskurses, in welchen wir bereits im letzen Jahr im Oktober miteinander gestartet sind. Die friedvollen Begegnungen jeden Monat mit euch im Stillen berühren mich jedesmal in meinem Herzen, möge euch dieser yogaleichte Meditationskreis jeweils auch einen persönlichen Herzmoment schenken.
Erlebe Stille und erfahre, wie Frieden in deinem Inneren beginnt, so nenne ich diesen Kurs. Zum Monat Januar haben wir nun bereits das vierte Geheimnis mit auf unseren Meditationsweg bekommen, welches uns diesem ganz kostbaren Friedensschatz erneut ein sanftes Stück näher bringen möge.
Hier für euch wieder das Gehörte und Geübte zum Nachlesen und zum Verinnerlichen.
»Der Gleichmut»
So wie der Meeresgrund unerschüttert von den Stürmen des Ozeans bleibt — so wie der weite blaue Himmel von den vorüberziehenden Wolken nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann, ebenso führen Gleichmut und Unerschütterlichkeit im Geist dazu, dass ihr in euch ruhen und in Klarheit und Heiterkeit leben könnt.
Entwickelt Gelassenheit und Gleichmut, denn das sind die wichtigsten Geisteskräfte auf dem Weg zu unerschütterlicher Seelenruhe. Wo Gelassenheit ist, haben Unruhe, Nervosität und Ärger keinen Raum. Gleichmut ist der Schild, der euer Herz vor den Einflüssen der Angst, des Hasses und der Selbstzweifel schützt.
Wie aber lässt sich Gleichmut entwickeln? Wie könnt ihr Seelenfrieden finden, der unabhänig ist von allem Äussren? Nur durch Einsicht und Weisheit lässt sich dies erreichen. Zu erkennen und zu wissen, dass alle Dinge unbeständig sind, das ist das Wichtigste. Es werden gute Tage kommen, es werden schlechte Tag kommen. Es werden Zeiten kommen, wo euch alles gelingt. Es werden Zeiten kommen, in denen alle eure Pläne scheitern. Im Fluss des Lebens gibt es keinen Zustand der sich festhalten lässt. Wann immer ihr dies wirklich erkennt, entstehen Gleichmut und Gelasseneheit ganz von selbst.
Doch zu sehen, dass die Dinge fliessend und unbeständig sind, ist nur der erste Schritt; ihm muss der Zweite folgen: Akzeptiert die Dinge so, wie sie sind. Nehmt das Leben bedingungslos an. Verurteilt Situationen oder andere Lebewesen nicht, nur weil sie nicht euren Wünschen und Erwartungen entsprechen. Hängt nicht an euren Vorstellungen, sondern lässt los und bewahrt eure Gelassenheit auch mitten im Chaos.
Ein offener, annehmbarer Geist ist niemals gleichgültig. Gleichgültigkeit ist dumpf und verdrängt eure Erfahrungen, während sich Gleichmut durch Achtsamkeit und Heiterkeit ganz natürlich entfaltet.
Bleibt achtsam und liebevoll, während ihr euch im Loslassen übt. Ob Schmerz oder Vergnügen, Lob oder Tadel, ob Ruhm oder Schande, Gewinn oder Verlust — all diese Erfahrungen folgen im eigenen Wechsel aufeinander. Nehmt das Leben nicht persönlich.
Entscheidet euch, unter allen Umständen die Gemütsruhe zu bewahren, denn ohne starke Entscheidung wird dieses nicht gelingen. Was immer geschieht: bleibt in eurer Mitte — friedvoll und gelassen.
Vielleicht werden eure Pläne scheitern, vielleicht werden andere euch beleidigen oder verletzen, vielleicht werdet ihr krank; ihr werdet Verluste erleiden sowie Alter und Tod erfahren müssen. Wann immer ihr aus dem Gleichgewicht geratet, ängstlich oder verstört seid, solltet ihr euch selbst trösten — so wie eine Mutter ihr Kind tröstet : »Bleib ruhig. Es ist alles gut. Es geht vorbei. Sorge dich nicht». Sprecht so mit euch selbst und stellt das innere Gleichgewicht wieder her.
Gleichmut erblüht, wenn ihr mit allen Wesen in Frieden seid, wenn ihr mit dem Leben in Frieden seid und wenn ihr mit euch selbst in Frieden seid. Akzeptiert, was ihr nicht ändern könnt. Und akzeptiert auch wenn ihr Angst habt, wenn ihr wütend oder neidisch werdet, euch aufregt oder verwirrt seid. Sobald ihr erkennt, dass ihr eure Gelassenheit verloren habt, so begegnet ihr auch diesen Tatsachen gelassen.
Atmet tief aus und schenkt euch selbst ein Lächeln.
Nach einem Moment Stille, um den Text auf sich wirken zu lassen, war es Zeit mit dem Praktizieren zu beginnen. Zuerst richteten wir unter meiner Anleitung nochmals die Sitzhaltung auf. Im Anschluss führte ich durch die zwei Meditations-Übungen. Hier für dich jetzt nochmals die zwei Übungen als Erinnerung und fürs Anwenden zu Hause.
MEDITATION: Alles Schwere ausatmen
Die Art wie du atmest das hat einen grossen Einfluss nicht nur auf deinen Körper, sondern vor allem auch auf deinen Gemütszustand, Atem und Geist beeinflussen sich gegenseitig. Nutze bei dieser wertvollen Übung deinen Atem, um alles Schwere loszulassen. Praktiziere das als Meditationsübung für dich im Sitzen oder nutze diese Übung auch in Alltagsssituationen, um wieder Gelassenheit zu erlangen, falls du in einer belastenden Situation eine kurze Pause benötigst.
* Lass deinen Atem durch die Nase ein und ausströmen. Atme dabei doppelt so lange aus wie ein. Zähle auf fünf und atme dabei vollständig ein und zähle auf zehn und atme dabei langsam aus.
* Ertaste deinen Puls, das hilft dir im Puls deines Lebens, in deinem Rhythmus weiter ruhig und leise zu atmen. Du atmest fünf Pulsschläge ein und du atmest zehn Pulsschläge aus. Wichtig sind nicht unbedingt die Zahlen fünf und zehn, achte einfach auf ein Verhältnis von 1:2 beim Einatmen und Ausatmen.
* Sobald du einen guten Rhythmus hast, dann verlagere deine Achtsamkeit vom Zählen weg auf deine Körperempfindungen während dem Ausatmen. Lass alles Belastende während dem Ausatmen los.
Je öfter du und wie länger du geduldig diese Meditationsübung praktizierst, desto schneller und spürbarer wirst du immer mehr Gelassenheit und Gleichmut erfahren von Moment zu Moment.
Nach dem Praktizieren jeder für sich in Stille dieser ersten Meditationsübung habe ich uns die Zweite Übung mit auf den Weg gegeben.
MEDITATION: Wünsche und Erwartungen loslassen
Ich erinnere dich nochmals zuerst an dieses Weisheits-Zitat. Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
* Schrittt eins: Beobachte deine Gedanken genau: Es geht dabei um deine Wünsche und Erwartungen. Zum Beispiel Wünsche können sich auch auf Umstände beziehen, darauf wie etwas sein soll, ein Ausflug, das Wetter und so weiter. Oder Erwartungen, wie jemand sein soll oder wie andere sich verhalten sollten. Oder es sind oft auch einfach die Erwartungen an uns selber. Zum Beispiel, dass wir erfolgreich, beliebt sein wollen oder auf keinen Fall scheitern dürfen.
* Schritt zwei: Beobachte genau und erkenne dich und deinei eigenen Wünsche und Erwartungen und in welche Kategorie sie vielleicht gerade etwa gehören. Nehme sie achtsam wahr und formuliere innerlich im Stillen ganz deutlich » Ich wünsche dass, …» oder »ich erhoffe, dass…» oder » ich erwarte , dass…»
* Schritt drei: Stelle dir jetzt bildhaft vor, dass genau das Gegenteil von dem, wie du es gerade formuliert hast oder gerne gewünscht oder eben erwartet hättest, eintrifft oder eben passieren wird. Lass es dir, wie in einem inneren Film, vor dem innern Auge ablaufen und mache dich mit der Tatsache vertraut, dass alles schiefgehen könnte.
* Schritt vier: Atme jetzt tief ein und langsam aus und formuliere ein Mantra von der Gelassenheit: »Es kommt alles, wie es kommt. Was auch passiert: Es ist okay. Ich werde auf jeden Fall damit klarkommen.»
Paktiere das immer wieder für dich, als Idee, wenn du dich in Gleichmut weiter üben möchtest.
Lasse den Dingen ihren Lauf oder sei dir bewusst, dass radikale Akzeptanz auch bedeutet nämlich wirklich alles zuerst zuzulassen, um auch deine eigenen Widerstände wahrzunehmen und diese dann auch loszulassen.
Das waren die beiden Übungen, die wir gemeinsam praktiziert haben. Bei der ersten Übung ist das Meditationsobjekt dein Atem und alles beim Ausatmen loszulassen und deine Wünsche und Erwartungen bei der zweiten und auch diese alle loszulassen.
Möge dir auch dieser Yogaleicht-Blogbeitrag erneut helfen, um das vierte Geheimnis »Der Gleichmut» weiter zu verinnerlichen, und dich inspirieren beim Üben von Meditation bei dir Daheim oder unterwegs.
Ich danke dir weiter für dein Vertrauen und ich freue mich auf den nächsten gemeinsamen friedvollen Moment in Meditation:
Am Donnerstag den 16. Februar 2023 um 17.00 Uhr findet das nächste gemeinsame Sein statt.
Nutze diese nächste Gelegenheit, um das Meditieren weiter zu vertiefen oder jederzeit einfach neu auszuprobieren. Es braucht keine Vorkenntnisse. Jede Lektion ist in sich abgeschlossen, du darfst dir auch einzelne Meditationsimpulse abholen oder nur einmal unverbindlich Meditationsluft schnuppern.
Melde dich an bei mir, sobald wie möglich, wenn du im Februar oder im März noch dabei sein möchtest, das sind die letzten beiden Gelegenheiten bei diesem Meditationskurs.
Ich freue mich auf jede Begegnung im edlen Schweigen mit dir in unserer Meditationsrunde bei Yogaleicht auch in Zukunft.
Namasté Corinne
Quellenangabe: Inspiriert aus der Lektüre von »Das Geheimnis der Buddha Katze», von Aljoscha Long und Ronald Schweppe.